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"Cichlasoma" grammodes
(Taylor & Miller, 1980)

 

Vorkommen

Becken des Rio Grande de Chiapa (Mexico) bis in den westlichsten Teil Guatemalas. "Cichlasoma" grammodes ist damit eine atlantische Parapetenia.

 

Lebensraum

Die Art kommt sowohl in sehr kleinen als auch in sehr großen Gewässern vor, wobei es keine Rolle spielt, ob die Strömung sehr mäßig oder sehr stark ist. Pflanzenwuchs ist sehr spärlich oder fehlt ganz. Bei Temperaturen zwischen 20 und 29 Grad C ist das Wasser hart bis sehr hart bei einem ph-Wert zwischen 7 und 8.

 

Größe/Geschlechtsunterschied

Die Männchen können bis 26 cm groß werden, die Weibchen bleiben mit 18 cm deutlich kleiner. Dabei wachsen aus einer Gruppe das Alphamännchen und das -weibchen vor, dann die Betatiere und so fort. Betatiere erreichen auch nicht die Größe der Alphatiere und sind weniger durchsetzungsfähig. Das alles natürlich unter Aquarienbedingungen, da die Tiere aufgrund der hohen innerartlichen Aggression in der Natur schon nach sehr kurzer Zeit eigene Wege gehen und sich die Paare mit der Geschlechtsreife finden. Die beginnt nach ca. einem Jahr. Bis zu diesem Zeitpunkt wachsen die Tiere auf ca. 10 cm heran. Eine Unterscheidung der Geschlechter ist bis dahin nicht möglich. Dann beginnt sich die Backenzeichnung der Männchen auszubilden und ein richtiger Wachstumsschub einzusetzen, der ihnen einen eindeutigen Wachstumsvorsprung einbringt. Die Linien auf den Backen, sie sich später überwiegend in rote Tüpfel auflösen gaben der Art ihren Namen (grammodes = mit Linien).

 

Haltung/Ernährung

Die u.a. innerartliche Aggressivität empfiehlt dem Halter die Tiere schon möglichst früh in mehrere Becken zu verteilen oder zumindest eine große Grundfläche mit vielen Versteckmöglichkeiten anzubieten. Obwohl die Tiere bis zur Geschlechtsreife nur sehr langsam wachsen benötigen sie doch genügend Nahrung bevorzugt in Form von Sticks und Shrimps oder natürlich Lebendfutter in geeigneter Größe. Hungrige Tiere werden sich in der Jugend über schwächere Artgenossen oder als Erwachsene über schwächere Beckenmitbewohner hermachen. Die arttypische Nahrungsaufnahme ist auch bei der Fütterung sehr gut zu beobachten. Aus dem Unterstand (Höhle, Felsspalte) heraus schnellen die ansonsten eher ruhigen Tiere blitzartig hervor, packen die Nahrung oder reißen Stücke heraus und verschwinden ebenso schnell wieder. Je höher die Temperatur desto größer der Hunger und die Aggressivität. Berücksichtigt man diese Faktoren, kann man die Tiere in Aquarien ab 1,6 m gut in Gesellschaft gleich großer, am besten in der Körperform abweichender Fische halten.

Die Wasserbeschaffenheit spielt dabei eine untergeordnete Rolle (s. oben).

Auch die Temperatur darf jahreszeitlich bedingt schwanken.

 

Zucht

Zur Zucht finden sich auch willkürlich zusammengesetzte Paare zusammen, vorausgesetzt man setzt das Männchen, das größer sein muss als das Weibchen zu diesem hinzu. Nach einem kurzen Kräftemessen durch Maulzerren (kommt bei älteren Paaren nur noch selten vor), bei dem es aber ohne Verletzungen abgeht, beginnt die stürmische Balz, vorausgesetzt die Temperatur wird auf 27 Grad C oder mehr angehoben. Durch kräftiges Lebend- oder Frostfutter (Eiweißschub) werden die Tiere zusätzlich stimuliert. Beim Männchen wird die Färbung etwas intensiver; die roten Punkte, die den Körper bis in die türkisfarbene schillernde Rückenflosse überziehen, sind noch auffälliger. Beim Weibchen färbt sich der Körper tief rauchschwarz bis in die Bauchflosssen. Nur die Rückenflosse bleibt metallisch grün mit rotem Rand ohne Tüpfelung. Zudem wirkt der ganze Körper wie von einem metallischen Rauhreif überzogen.

In der Regel beginnt das laichbereite Weibchen mit der Aktivität. Aus der von ihr ausgewählten Felsspalte, Höhle oder durch eine überhängende Wurzel geschützten Stelle heraus, balzt es das Männchen mit gesenktem Kiemenboden an. Nach kurzer Zeit durchschwimmen beide mit heftigen Flossenschlagen in Parallel- und Antiparallelstellung das Aquarium. Das kann sich gerade in der Anfangsphase einer "Beziehung" über mehere Tage hinziehen. Andere Beckeninsassen werden dabei mehr oder weniger ignoriert. Nach der Ablage des haftenden Geleges entweder auf waagerechte oder senkrechte Flächen übernimmt das Weibchen die Bewachung. Nach 2 bis 4 Tagen werden die schlüpfenden Larven in Gruben untergebracht, die dann immer wider gewechselt werden. Bis zum Freischwimmen der Jungen nach weiteren 2-4 Tagen übernimmt das Männchen nur die Revierverteidigung, zeichnet sich dabei aber mehr durch Souveränität als durch Aggressionen aus. Die aufschwimmenden Fische werden anfangs von der Mutter, später von beiden Eltern dirigiert. Der vom Männchen geschaffene Freiraum beträgt zwischen 50 und 70cm im Umkreis (auf 200 x 70 cm Fläche). Die im Becken verbleibenden Jungen werden zwischen 10 und 30 Tagen geführt, wobei sie sofort kleine Futterbrocken hinunterschlingen und sich auch hungrigerweise auf Vater und Mutter stürzen, die zwar ganz schön darunter leiden - aber was tut man (fisch) nicht alles für seine Nachkommen.

 

Bild -

 

 

Verfasser: Richard Fischer D 863140, Foto: Christian Hover D 875338, 2. Februar 2001